Aktuelles

Nahe Zeitung vom Samstag, 2. Juni 2012

Bildband präsentiert Graveur-Meisterwerke - Zugabe Buch rückt „Gravierte Kostbarkeiten“ ins rechte Licht

Idar-Oberstein. Alle, die es bereits in Händen hatten, loben es in den höchsten Tönen: Zur einzigartigen Ausstellung „Gravierte Kostbarkeiten“ mit Meisterwerken aus der Edelsteinregion Idar-Oberstein und St. Petersburg (die Nahe-Zeitung berichtete), die noch bis 25. November im Edelsteinmuseum gezeigt wird, ist auch ein einzigartiges Buch erschienen. Der aufwendig gestaltete Band beleuchtet die traditionsreiche Steinschneidekunst und ihre Geschichte in mehreren Aufsätzen aus verschiedenen Perspektiven. Und rückt fast alle Objekte, die in der Sonderschau zu sehen sind, in herausragender Druckqualität ins beste Licht.

Es ist vor allem einem Trio zu verdanken, dass dieses Werk innerhalb von nur drei Monaten fertig wurde: Sabine und Gordon Schindler von der Firma alea design in Leisel, die als Profis für Gestaltung und Konzeption verantwortlich waren, und der Idar-Obersteiner Graveur Gerhard Schmidt, der Redaktion, Übersetzung und Lektorat übernahm – und dafür ehrenamtlich viele Stunden opferte. Für ihn eine Herzensangelegenheit. Deshalb freut ihn auch, dass sich der Einsatz gelohnt hat: „Besser kann man es in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht machen“, ist er mit dem Gesamtergebnis voll und ganz zufrieden. Der Aufwand für die Übersetzungen – alle Texte sind in Deutsch, Englisch und Russisch vorhanden – war enorm. Ohne die modernen Kommunikationswege wäre das nicht zu bewältigen gewesen: Hunderte von Mails versandte und empfing Gerhard Schmidt. Dabei halfen auch seine Kontakte zu Koryphäen wie Robert McLaughlin, Dr. Claudia Wagner und Rolf Müller. Auch für das Ehepaar Schindler war dieser Band eine besondere Herausforderung. Ihre Hauptaufgabe: Die vor allem von Hiltrud und Jürgen Cullmann aus Schwollen gemachten Fotos so präsentieren, dass die Stein-Kreationen optimal zur Geltung kommen. Die Anordnung ermöglicht auch Vergleiche zwischen der Idar-Obersteiner und der St. Petersburger Schule. Wo gibt es Gemeinsamkeiten, wo gravierende Unterschiede? „Man sieht an der modernen Gestaltung, dass die meisten russischen Graveure aus der Kunstszene stammen“, nennt Schmidt ein Beispiel.

„33 Euro sind eigentlich wenig für das, was in diesem Buch geboten wird“, meint er hinsichtlich des Preises. Ein besonderes Exemplar ersteigerte Oberbürgermeister Bruno Zimmer beim Museumsfest am Pfingstsonntag für 250 Euro für seine private Bibliothek. Alle Graveure, deren Stücke in der Sonderschau zu sehen sind, haben darin unterschrieben. Den in einer Auflage von 2000 Stück erschienenen Bildband „Gravierte Kostbarkeiten“ gibt's im Deutschen Edelsteinmuseum.

Nahe Zeitung vom Samstag, 2. Juni 2012, von Kurt Knaudt