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Nahe Zeitung vom Freitag, 23. Dezember 2011

Steine schleppen wie im alten Rom

Heiligenbösch. Auf dem Gelände der Jugend- und Freizeitstätte in Heiligenbösch konnten Flanierende kürzlich junge Leute bei schwerer Arbeit beobachten. Sie schleppten mehrere Tonnen Steine unterschiedlicher Größe – der schwerste wog rund 100 Kilogramm –, um diese bei teils widrigen Wetterbedingungen zu einer Bruchsteinmauer zusammenzusetzen. Dieser Arbeit ging das Sortieren der Steine im Allenbacher Steinbruch voran. So mancher Spaziergänger stellte sich die Frage, ob ein Straflager entstanden sei. Weit gefehlt: Die Bruchsteinmauer gehört zu dem Projekt „Interpretationszentrum Heiligenbösch“, das auf dem Platz vor den Gebäuden der Freizeitstätte entstehen soll. Die Pläne erstellte Dr. Regina Geiß-Dreier nach originalgetreuen Aufzeichnungen. Der Förderverein Heiligenbösch hat sich besonders engagiert. Die jungen Erwachsenen wiederum gehören zur Arbeitsgelegenheit der Elisabeth-Stiftung (ArJu). Diese ist ist eine Qualifizierungsmaßnahme, die zu gleichen Teilen vom Jobcenter Birkenfeld und der Europäischen Union (ESF-Fonds) finanziert wird. Das Interpretationszentrum soll ab September 2012 Schüler- und Jugendgruppen auf spielerische Weise das Leben im antiken Rom näherbringen. Dazu gehören ein Archäobotanischer Garten, ein Demonstrations-Ausgrabungsfeld, ein römisches Spielehaus und vieles mehr. Die jungen Erwachsenen, fachlich angeleitet und motiviert von ihrem Meister Stefan Ruppenthal, haben bewiesen, dass sie entgegen mancher Vorurteile gegenüber Harz-IV-Empfängern sehr wohl über Durchhaltevermögen und Engagement verfügen.

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