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Nahe Zeitung vom Mittwoch, 21. September 2016

In jede Himmelsrichtung führt eine aussichtsreiche Tour
Erste Besucher nehmen die vier neuen Wanderwege rund um Leisel unter die Füße

Ein bisschen mehr Besucherzuspruch hätte diese Eröffnungsfeier ganz sicher verdient: Gut 30 Wanderer fanden sich am Samstag bei herrlichem Spätsommerwetter am Brunnenplatz in der Leiseler Ortsmitte ein, um anschließend in kleinen Gruppen die „Fantastischen Vier“ (FanVier) zu erkunden. Die neuen Ausschilderungen dieser Rundwanderwege, gesponsert von neun ortsansässigen Gewerbebetrieben, weisen in den Farben Rot (Tour 1), Grün (2), Blau (3) und Gelb (4) die Wege in alle vier Himmelsrichtungen aus.

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Rundweg 1 führt vom Brunnenplatz über den Dorfpfad zum Matschplatz, an der kleinen Dorfwirtschaft (KDW) vorbei zum Spielplatz und zur Vereinshalle. Durch den Dorfkern im Oberdorf mit Pfarrhaus, dem Gemeindehaus und zum Teil denkmalgeschützten Fachwerkhäusern gelangt man am sogenannten Badischen Amtshaus vorbei zur Kirschbaumallee. Sie ist Teil des Sironaweges mit Statuen von Jupiter und Juno im Wäldchen der Friedenseiche. An der Abzweigung zur Schafseiche treffen Wanderer auf diesem „Götterweg“ später auch auf die Statue der Minerva und am Ende der Kirschbaumallee auf die des Herkules.

Am Friedhof Heiligenbösch mit seinen zahlreichen historischen Grabsteinen steht das Naturdenkmal einer alten Bergulme. Von der Kirche Heiligenbösch, erbaut auf Fundamenten einer Villa Rustica, genießt man dann einen weiten Ausblick Richtung Süden über das obere Nahetal auf den Westrich. Weiter geht es von dort auf dem historischen Höhenweg Richtung Wilzenberg. Besonders am alten Friedhof lohnt sich eine Pause, bevor man auf den Feldweg am Hain zurück nach Leisel kommt. Im Oberdorf bietet der Abzweig durch das Neubaugebiet dabei eine kürzere Variante über das Schanksfloss entlang des Leiselbachs.

Rundweg 2 zum Jagdhaus ist nicht nur der längste, sondern auch der Weg mit den größten Höhenunterschieden. Durch die Burbacher Straße führt er über die Stockschneise am Hochbehälter der Leiseler Wasserversorgung vorbei zum Alten Pflanzgarten. Weiter geht es auf dem Fassweg in Richtung Bar-telskopf durch alte Buchwaldbestände und Quarzitgerölle zur Peterstraße im Quellgebiet des Leiselbachs, dem alten Grenzweg aus oldenburgischer Zeit.

In dessen unmittelbarer Nähe steht auch das Jagdhaus, das 1882 von der Leiseler Jagdgesellschaft erbaut wurde und heute in Besitz der Staatsforsten ist. Der beliebte Rastort mit Grillhütte und auffallenden Quarzitfelsen bietet einen grandiosen Ausblick. Entlang der Steinköpfe mit möglichem Abstecher zur keltischen Ringwallanlage am Ringskopf gelangt man über den Sportplatz des TuS Leisel mit Picknickplatz auf dem Feldweg über „die Hub“ nach Leisel zurück.

Auf dem Rundweg 3 über die Siesbacher Höhe Am Berg „bekommt man ein wunderbares und seltenes Panorama auf die Nationalparkkulisse von Kirschweiler bis Hattgenstein zu sehen“, wie Bürgermeistergattin Claudia Schüssler schwärmte. An dieser Stelle soll demnächst noch eine Bank aufgestellt werden. Jörg Raffelt dokumentierte Erkundungen mit seiner Kamera für die Leiseler Chronik und lobte die perfekte Vorbereitung der Gemeindearbeiter zur Eröffnung. Bei einem „Wetter wie bestellt“ freuten sich die Wanderer auch darüber, dass sie Besonderheiten wie eine Herbstzeitlose oder frische Wildschweinsuhlen entdeckten.

Den Rundweg 4 im Unterdorf an der Wüstung Reinschweiler vorbei über die Heide hatten sich zwei Ehepaare aus Algenrodt gewählt, die von der FanVier-Eröffnung aus der Nahe-Zeitung erfahren hatten und sich im Anschluss an die Wanderung im KDW zum Fassanstich der Leiseler Oktoberfestwochen ein kühles Bier schmecken ließen. „Den Weg kann jeder in einer guten Stunde ganz gemütlich schaffen, zumal er barrierefrei und sogar kinderwagengeeignet ist“, war die einhellige Meinung der vier Wanderer. Großes Lob auch hier, kurz und knapp: „Gut beschildert, nicht so weit, schöne Aussicht auf Heiligenbösch!“ Ilona Brombacher

Nahe Zeitung vom Mittwoch, 21. September 2016, von Ilona Brombacher